Zusatzangebot bei der Hautkrebsvorsorge: „Künstliche Intelligenz“ unterstützt dermatoskopische Diagnostik

Jetzt neu bei uns: Zweitmeinung durch KI auf Knopfdruck verfügbar

Bei der Beurteilung von Unregelmäßigkeiten auf der Hautoberfläche haben wir bei uns in der Praxis jetzt zusätzlich die Möglichkeit der Unterstützung durch eine KI-Assistenz. In einem Gerät, das für die Visualisierung von dermatoskopischen Strukturen optimiert wurde, wird für eine einzelne Läsion auf Anfrage online eine KI-basierte Bewertung abgefragt, die direkt im dermatoskopischen Bild visualisiert wird. Dieser KI-Score wird von einem leistungsstarken Deep-Learning-Algorithmus generiert, der in zahlreichen klinischen Studien evaluiert und validiert wurde. So ist quasi eine „Zweitmeinung“ direkt im Sprechzimmer verfügbar.

Welche praktische Relevanz ein solcher KI-Score haben kann, lässt sich an einem Beispiel aus unserem eigenen Praxisalltag veranschaulichen: Bei einer nach ihrer Auffassung verdächtig aussehenden Hautläsion hat sich Frau Dr. Barthel aufgrund eines eher niedrigen KI-Scores entschieden, zur histologischen Abklärung im Labor direkt erst einmal „nur“ eine Probe durch eine Shave-Biopsie zu entnehmen anstatt in einem separaten OP-Termin eine Schnitt-Naht-Exzision durchzuführen. Tatsächlich gab es hier einen eher harmlosen Befund wodurch der Patientin letztlich der grössere Eingriff mit entsprechender Narbenbildung erspart werden konnte.

Dies unterstreicht einmal mehr die potenziellen Vorteile der Verknüpfung von ärztlicher Expertise und KI sowohl für Dermatologinnen und Dermatologen als auch für Patientinnen und Patienten, was ja bereits auch wissenschaftlich belegt ist. So kommt beispielsweise die Studie „Human with Machine“ (2023, Winkler/Blum/Kommoss/Haenssle, et al.) zu dem Ergebnis, dass Ärzte ihre Leistung durch die Zusammenarbeit mit einem auf dem Markt zugelassenen CNN (Convolutional Neural Network) verbessern können (diese und weitere Studien zum Thema lassen sich hier finden).

Die Möglichkeiten durch die KI erhöhen nochmals unseren Qualitätsstandard bei der Hautkrebsvorsorge. Bereits seit 2020 führen wir bei uns in der Praxis das Hautkrebsscreening standardmässig mit dem digitalen Videodermatoskop durch – und zwar unabhängig von der Versicherungsart. Das Videodermatoskop erlaubt unseren Ärztinnen eine qualitativ hochwertige Ganzkörperuntersuchung zur Hautkrebsvorsorge bei relativ „geringem“ Aufwand: Die gesamte Hautoberfläche wird regelrecht dermatoskopisch „abgescannt“, die dabei gemachten Aufnahmen können weiter vergrössert und dann direkt oder am Computer-Bildschirm gemeinsam besprochen werden (d.h. dann auch bei Hautveränderungen z.B. auf dem Rücken). Darüber hinaus ermöglicht das System die Speicherung von Fotos in einer digitalen Patientenakte und damit eine Dokumentation von suspekten Hautveränderungen zur vergleichenden Beobachtung im Zeitverlauf. Wir sind davon überzeugt, dass sich allein durch diese Möglichkeit zum Vergleich viele unnötige Entfernungen von harmlosen Muttermalen vermeiden lassen. Die Möglichkeit zur unabhängigen Beurteilung durch eine künstliche Intelligenz ergänzt die ärztliche Erfahrung und kann synergetisch die Entscheidungsfindung verbessern.